Luftbild​auswertung

Die Luftbildauswertung ist der erste und oft entscheidende Schritt bei der Überprüfung von Standorten auf mögliche Kampfmittelbelastung. Dabei beschaffen wir historische Luftbilder, meist aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, und werten diese fachgerecht aus. Unsere Experten analysieren die Aufnahmen auf Spuren von Bombenkratern, ehemaligen Stellungen, Treffern oder anderen kriegsbedingten Veränderungen im Gelände, die auf verbliebene Kampfmittel hindeuten könnten.

Die Luftbildauswertung ist der ideale erste Schritt, da sie eine orientierende Kampfmittelortung ermöglicht. Sie liefert eine erste Einschätzung der Kampfmittelsituation eines Standortes, noch bevor aufwendige und kostenintensive Maßnahmen vor Ort mit Messgeräten oder Baggern notwendig werden. Dieser Ansatz ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch gefahrloser, da er keine physischen Eingriffe in den Boden erfordert und somit das Risiko einer Detonation von vornherein minimiert.

Die Luftbildauswertung liefert wertvolle Erkenntnisse über potenzielle "Hinterlassenschaften aus dem Krieg". Dazu gehören die Identifikation von:

• Bombentrichtern und Einschlagspuren: Direkte Hinweise auf Bombardierungen.
• Stellungsbauten und Gräben: Indikatoren für militärische Aktivitäten.
• Baulichen Veränderungen: Zerstörungen oder provisorische Reparaturen, die auf Kriegseinwirkung hindeuten.

Verdachtsflächen: Bereiche, in denen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein von Kampfmitteln besteht. Diese Informationen bilden die Grundlage für die Planung weiterer Untersuchungsschritte.

Wir beschaffen standortbezogene Luftbilder und relevante historische Akten aus verschiedenen nationalen und internationalen Archiven. Dazu gehören oft Aufnahmen der Alliierten oder der ehemaligen Wehrmacht. Die Auswahl der Bilder erfolgt spezifisch für den jeweiligen Standort und den fraglichen Zeitraum. Ergänzend können auch historische Karten, Lagepläne oder Schriftstücke hinzugezogen werden, die weitere Anhaltspunkte zur Kampfmittelbelastung liefern können.

Wenn die Luftbildauswertung einen Verdacht auf Kampfmittelbelastung ergibt, dient diese erste Einschätzung als Basis für die weitere Vorgehensweise. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen beraten wir Sie umfassend über die Notwendigkeit und Art weiterer Maßnahmen. Dies kann eine anschließende Flächensondierung, Tiefensondierung oder eine fachtechnische Baubegleitung umfassen, um die identifizierten Verdachtsflächen gezielt zu untersuchen und bei Funden die sichere Beseitigung einzuleiten. Die Luftbildauswertung hilft, das Risiko zu bewerten und die effizientesten Folgeschritte zu planen.